Was glauben wir?
In der folgenden „Glaubenserklärung“ haben wir festgehalten, wie wir als Freie Bibelgemeinde Ried die Heilige Schrift in ihren Hauptaussagen gegenwärtig verstehen. Wir wollen damit offen darlegen, woran wir glauben, und welchen Weg wir gehen.
Glaubenserklärung
Der ewige GottWir glauben an den allein wahren Gott - den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs - unseren ewigen himmlischen Vater, den Urheber und Erhalter aller Dinge, von dem der Heilsplan Gottes für uns Menschen ausgeht. Er ist unendlich an Liebe und Barmherzigkeit, Weisheit und Gerechtigkeit, Kraft und Herrlichkeit, Macht und Heiligkeit. Gottes Vater-Sein erweist sich in der Fürsorge, der Erhaltung und in der Liebe zu seiner Schöpfung. Er ist der Vater seines einziggeborenen Sohnes Jesus Christus, durch den er sein Wesen offenbart und durch den er auch die an ihn Glaubenden als Kinder Gottes annimmt.
(5.Mo 6,4; Mar 12,28; Joh 1,14+18; Eph 3,14+15; 1.Joh 4,8; Spr 3,19; 1.Mo 17,1; Ps 145,5; Hebr 1,2+3; Offb 4,11; Gal 3,26; 1.Joh 3,1; Apg 17,28; Röm 11,36;)
Unser Herr
Wir glauben an den Herrn Jesus Christus, den einziggeborenen und wesensgleichen Sohn Gottes. Er ist Gottes Wort, durch das alles wurde. Unserer Erlösung wegen kam er auf die Erde als Mensch, allerdings ohne Sünde. Als Menschensohn opferte er sich selbst durch den Tod am Kreuz für die Sünde der Welt. Er ist von den Toten auferstanden und in den Himmel aufgefahren zur Rechten Gottes, wo er die Glaubenden persönlich vor dem Vater vertritt.
(Joh 1,1; 1.Joh 5,20; Mat 1,18-25; Luk 1,35; Phil 2,6-11; 2.Kor 5,21; 1.Kor 15,3-8; Apg 1,6-10; Hebr 9,11-15; Hebr 4,14-16; 10,10)
Der Heilige Geist
Wir glauben an den Heiligen Geist, der aus dem Vater durch den Sohn ausgeht, um Christus zu verherrlichen und den Menschen vom Heilsweg Gottes zu überführen. Er ist die Kraft und das Wesen Gottes, der verheißene Tröster den Gott allen Gläubigen sendet. Er ist der göttliche Beistand und wohnt in jedem Gläubigen, versiegelt, stärkt, führt, lehrt und heiligt ihn und gibt ihm geistliche Gaben zum Dienst in der Gemeinde. Indem wir alle Lebensbereiche an Christus ausliefern, kann uns Gottes Geist mehr und mehr erfüllen.
(Joh 15,26; Gal 4,6; Joh 16,8-11+14; Tit 3,5; Joh 3,5; Gal 5,22; Apg 5,3+4; 1.Kor 6,19; 12,4-13,29-31; Eph 1,13-14)
Die Heilige Schrift
Wir bekennen, dass die ganze Heilige Schrift (ohne Apokryphen) das in den Originaltexten - unter Beibehaltung der menschlichen Eigenheiten des Autors - das inspirierte Wort Gottes ist, das uns Gott als oberste Autorität in allen Fragen des Glaubens, Denkens und Handelns zuverlässig überliefert hat. Sie ist die einzige schriftliche Offenbarung des göttlichen Wortes und die Quelle aller Wahrheit.
(2.Tim 3,15-17; 2.Petr 1,20+21; Hebr 1,1+2; Joh 17,17; 20,30+31; Mat 24,35; Offb 22,18+19)
Der Mensch
Wir bekennen, dass Gott den Menschen nach seinem Ebenbild geschaffen hat und ihn mit Vernunft, Gefühlsreichtum und einem freien Willen ausgestattet hat, damit er in Verantwortung vor Gott sein Leben gestalte und über die Schöpfung herrsche. Mann und Frau sind vor Gott völlig gleichwertig, aber mit unterschiedlichen Aufgaben in Familie, Gemeinde und Gesellschaft betraut.
Wir bekennen, dass der Mensch durch Ungehorsam in Sünde gefallen ist und so alle Menschen von Gott getrennt wurden. Als Folge des Abfalls sind über die ganze Welt nicht nur Leid und Krankheit, sondern auch der Tod gekommen. Die Natur, das Denken und das Tun des Menschen sind jetzt von der Sünde gezeichnet. Aus dieser Macht kann uns allein Jesus Christus, der sündenlose Sohn Gottes befreien, der den Fluch des Todes auf sich nahm und uns ewiges Leben schenkt.
(1.Mo 1,26; 1.Mo 2; 1.Kor 11,2-6; Eph 5,22-23; Röm 3,10-23; 5,12; 6,23; Mat 9,13; 25,41; Offb 21,15)
Die Erlösung
Wir bekennen, dass der Mensch allein aus Gottes Gnade durch den Glauben an den Herrn Jesus Christus errettet wird. Er allein ist unser Mittler, der unsere Strafe am Kreuz völlig auf sich genommen hat.
Dieses Sühneopfer Jesu, bewirkt an uns eine völlige Erlösung und diese Erfahrung macht uns zu einer neuen Schöpfung. Durch diese Gnade Gottes können wir ein heiliges, Gott wohlgefälliges Leben führen, obwohl wir fehlerhafte Menschen bleiben, die auch als Gotteskinder zur Sünde versucht werden können und Ermahnung bedürfen.
(1.Tim 2,5+6; Röm 5,1; 1.Joh 4,10; Eph 2,8-10; Joh 3,3-7; Joh 1,12; Eph 1,7; Joh 3,16; Apg 4,12; Mat 5,48; 1.Petr 1,13-16; 1.Thes 4,3; Hebr 12,14; Kol 3,1-17; Hebr 12,1; Röm 12,1+2; 2.Kor 3,18).
Das Israel
Wir bekennen, dass Gottes auserwähltes Volk Israel war und ist. Heute erkennen wir in Israel noch ein Volk im Unglauben unter weltlicher Herrschaft. Nach der Verheißung Gottes, ist dieses Volk in das Land seiner Väter zurückgekehrt, um in der Zukunft unter Wirkung des Heiligen Geistes und den Glauben an den wiederkehrenden Messias, ein Teil des göttlichen Friedensreiches auf der Erde zu werden. Gleichzeitig erkennen wir an, dass viele Christen die Prophezeiungen und Verheißungen Israels auf die Gemeinde beziehen.
(Jes 44,1; Amos 3,2; 5. Mo 33,5; Röm 11,8+31; 5. Mo 30,3; Joel 3,5).
Der Sabbat
Wir bekennen, dass der Sabbat, der siebte Tag der Woche, als ein Ruhetag für alle Menschen von Gott geschenkt wurde. Gott segnete und heiligte diesen Tag, damit wir zur Ruhe kommen, und an dem wir Gott begegnen, sowie auch Zeit für unsere Mitmenschen haben können. Der wöchentliche Siebente-Tags-Sabbat wurde für die Juden im Gesetz am Sinai aufgenommen. Als Christen stehen wir aber nicht unter dem mosaischen Gesetz und seinen Verordnungen. Der Sabbat, der nur Israel befohlen wurde, war ein Schatten, der als Zeichen auf die wahre Realität hinwies - auf unseren Herrn und Erlöser Jesus Christus. Der christliche Sabbat ist das Leben in Jesus Christus, in dem jeder Gläubige wahre Ruhe findet und ein Vorbild der Segnungen im kommenden Reich Gottes.
(Mar 2,27.28; 1. Mo 2,2.3; 2. Mo 20,8-10; Hebr 4,1-11; Jes 66,22.23).
Die Gemeinde
Wir bekennen uns zur Gemeinde als dem einen geistlichen Leib, dessen Haupt Christus ist und die Glieder durch Gottes Geist aus wiedergeborenen Menschen besteht. Sie ist herausgerufen aus allen Nationen und Sprachen und kann durch keine menschliche Organisation dargestellt werden. Sie ist ein Organismus zu dem der Herr die Tür ist und in der er selbst die Glieder einfügt. Dies gilt sowohl für die unsichtbare universelle Gemeinde, wie auch für die sichtbare Ortsgemeinde.
Wir bekennen uns zur Ortsgemeinde als Gemeinschaft von Gläubigen in Jesus Christus, deren Aufgabe es ist, Lobpreis und Anbetung Gottes, die Verkündigung des Evangeliums in aller Welt, biblische Unterweisung, Seelsorge, Diakonie, Bitte und Fürbitte zu praktizieren. Als sichtbares Zeichen der Erlösung hat die Gemeinde die Glaubenstaufe und das Abendmahl der Gläubigen zu pflegen. Christus ist der Herr der einzelnen Gemeinde, dem sie, allen voran den Ältesten und Diakone, direkt verantwortlich ist. Unter ihrer Leitung und nach ihrem Vorbild sind alle Gemeindeglieder berufen, einander gemäß ihrer geistlichen Reife, Charakter und Begabung zu dienen. Wir bekennen uns zur Selbständigkeit und Eigenverantwortlichkeit der Ortsgemeinde.
(1.Kor 12,12-27; Kol 1,17+18; Eph 1,22+23; Hebr 10,24+25; Apg 2,42; 1.Kor 1,2; 1.Petr 2,9; 4,10; Gal 6,10; Mat 28,19; Apg 2,38+41; Röm 6,3+4; Luk 22,19+20; 1.Kor 11,23+24)
Die Obrigkeit
Wir anerkennen und unterstützen die staatliche Obrigkeit in ihrer von Gott verordneten Aufgabe. Sind göttlicher Wille und staatliche Gesetzgebung nicht gegeneinander, dann sind wir angehalten, sie als etwas Positives anzunehmen. Sind sie aber entgegen gesetzt und verletzen damit Gottes Gebote, so gilt für uns Christen: „Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.“ In unserer Gemeinde wird keine Politik betrieben. Ihr Zweck und Charakter ist ausschließlich religiös. Wir dulden keine staatsfeindlichen Elemente in unserer Mitte und lassen keine Verunglimpfung der Obrigkeit zu, beten vielmehr regelmäßig für letztere, wie wir dazu im Worte Gottes angewiesen werden.
(Apg 5,29; Tit 1,5; Phil 1,1; Apg 18,28; 1.Kor 16,18; Röm 13,1-7)
Die Wiederkunft Jesu
Wir bekennen uns zur Wiederkunft Jesu Christi; sie ist die lebendige Hoffnung der Christen. Der Zeitpunkt seines Kommens ist uns nicht offenbart, darum sind wir aufgefordert, jederzeit bereit zu sein. Jesus wird persönlich und für alle weltweit erkennbar erscheinen. Er wird zuerst die verstorbenen Erlösten auferwecken und zusammen mit den noch lebenden Erlösten aufnehmen und verherrlichen. Sodann treffen die gerechten Gerichte die ungläubige Menschheit und bei der Schlacht von Armageddon wird Christus alle antichristlichen Mächte besiegen.
(Apg 1,11; Dan 12,2+3;1.Kor 15; 1.Thes 5,2; 2.Thes 2)
Das tausendjährige Friedensreich
Wir bekennen, dass nach Beseitigung alles Bösen die verherrlichte Gemeinde, Christi Braut im Himmel sein wird und diese gemeinsam mit Jesus auf dem Thron des Vaters sitzen wird. Zusammen als Miterben mit Christus werden sie das herrliche Friedensreich auf einer paradiesisch erneuerten Erde errichten. Es wird eine Zeit der Wiederherstellung sein und tausend Jahre (Millennium) umfassen.
(Jes 9,5+6; Apg 3,21; Offb 20,6; Joh 14,1-3)
Der neue Himmel und die neue Erde
Wir bekennen, dass Christus am Ende der tausend Jahre endgültig Gericht über die Lebenden und die Toten halten wird. Dann wird alles offenbar, was in den Herzen wohnt. Schließlich wird Gott einen Neuen Himmel und eine Neue Erde schaffen, in denen absolute Gerechtigkeit wohnen wird. Das neue Jerusalem wird aus dem Himmel herabkommen und die Erlösten werden die Ewigkeit in Gottes Gegenwart verbringen, die Unerlösten jedoch dem zweiten Tod übergeben werden.
(Offb 20,11-15; 2.Petr 3,13; Offb 21 u. 22)
Die Glaubenserklärung
Wir bekennen, dass jede Glaubenserklärung nur ein zaghafter Versuch von Menschen ist, die Reichtümer der unfehlbaren göttlichen Offenbarung zusammenzufassen und nieder zu schreiben. Wir unternehmen diesen Versuch in dem Bewusstsein, dass wir fehlbar sind und unsere Erkenntnis „Stückwerk“ bleibt. Dabei wollen wir weiter wachsen in der Erkenntnis des Wortes Gottes, der alleinigen Norm für Glauben und Leben.
(2. Pet 1,21; 1.Kor 13,9.12; Röm 11,33)