Warum freie Gemeinde?
Nach der Entstehung der Urgemeinde im ersten Jahrhundert in Jerusalem gab es keine geistliche »Zentrale« für den sich ausbreitenden christlichen Glauben. Die erste hierarchisch organisierte Kirche in Europa war die römisch-katholische Kirche. Sie entstand aber erst im 4. Jahrhundert.
Im weiteren Verlauf gab es immer wieder Einzelne und Gruppen, die sich aus verschiedenen Gründen von den Großkirchen absonderten, um zu den von der Ur-Kirche vernachlässigten Grundsätzen und Prinzipien des biblischen Glaubens zurückzukehren. Unter anderem entstand im 12. Jahrhundert in der französischen Stadt Lyon, unter Petrus Valdes die Bewegung der Waldenser. Die frühen Waldenser wandten sich unter anderem gegen das Fegefeuer, Totenmessen, päpstliche Ablässe sowie die Marien- und Heiligenverehrung. Sie übersetzten die Bibel aus dem Lateinischen in den südfranzösischen Provinzdialekt. Diese Strömung führte zum Auftreten einer Anzahl von Vorreformatoren, wie Johannes Huss aus Böhmen und John Wycliff in England. Anlass für die Entstehung weiterer christlicher Gemeinschaften war die Reformation im 16. Jahrhundert, durch Martin Luther in Deutschland und in der Schweiz durch Ulrich Zwingli und Johannes Calvin eingeleitet.
Eine weitere Erweckungsbewegung verbreitete sich sehr schnell in ganz Europa und wurde von den anderen Großkirchen bekämpft und unterdrückt. Die Anhänger dieser Bewegung praktizierten die Erwachenentaufe anstelle der Kindertaufe. Sie erkannten, dass die Menschen im Neuen Testament zuerst eine bewusste Entscheidung für Jesus Christus trafen, bevor sie sich taufen ließen. Aus dieser Bewegung gingen die Taufgesinnten Gemeinden in Österreich und der Schweiz unter Jakob Hutter, die Mennoniten und die Baptisten in Holland, Deutschland, England und in anderen Ländern Europas, unter Menno Simons sowie die Amischen in den USA hervor.
Die historischen Anfänge der Neuzeit reichen zurück bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts. Die Gemeinden entstanden in einer geistlichen Erneuerungsbewegung, wie sie es durch die ganze Kirchengeschichte hindurch immer wieder gegeben hat. Christen aus den unterschiedlichsten Konfessionen trafen sich in Hauskirchen zum Bibelstudium und gemeinsamen Gebet. Deshalb ist die Geschichte dieser Gemeinden ähnlich der Geschichte anderer Freikirchen. Eines ihrer besonderen Merkmale besteht darin, dass die Versammlungen und Hausgemeinden selbständig sind, indem sie ihre Angelegenheiten eigenverantwortlich regeln.
Und heute?
Folglich stehen wir auf gut gegründeten Boden, der über 2000 Jahre zurückreicht. Auch unsere Gemeinde hat den Herrn Jesus Christus als Fundament und die Bibel als verbindlichen Maßstab für unseren Glauben. Als Gemeinde ist es unsere Leidenschaft, dass wir Jesus Christus nachahmen, furchtlos leben und unser Umfeld positiv verändern, indem wir ihm immer ähnlicher werden.
Selbstverständlich freuen wir uns, wenn wir dich zu einer Bibelstunde begrüßen dürfen. Entscheidend ist jedoch nicht die Zugehörigkeit zu einer Gemeinde. Entscheidend ist, dass du Gott kennst.Bist du auf der Suche nach dem Sinn des Lebens? Fehlt dir der Friede mit Gott? Dann beginne in der Bibel, in dem »Brief Gottes an uns Menschen« zu lesen. Gott möchte dir in seinem Sohn, persönlich in der Bibel begegnen. Er sagte: »Denn so liebte Gott die Welt, dass er seinen einziggeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht ins Verderben gehe, sondern ewiges Leben habe« (Johannes 3,16).
Die Beantwortung dieser grundsätzlichen Lebensfragen durch die Bibel sollte kein Mensch außer acht lassen. Wir laden dich deshalb ein, gemeinsam mit uns die Bibel, Gottes Wort zu lesen, zu erforschern und zu erfahren.